Förderprogramm soll Anreize schaffen

Bereits 2020 war für den Ausbildungsmarkt ein schwieriges Jahr. In unserer Meldung zur Zahl der Ausbildungsplätze hatten wir bereits über den Rückgang berichtet. Dazu hat Corona beigetragen: Arbeitgeber sind verunsichert, Lehrstellen anzubieten. Viele junge Menschen nutzen weitergehende Bildungsangebote oder nehmen ein Studium auf, anstatt eine berufliche Ausbildung zu beginnen.

Dieser Trend wurde 2021 früh erkannt. Der Staat hat hierzu 2021 ein Förderprogramm mit Ausbildungsprämien bereitgestellt, wie wir in einer anderen Meldung Über die Ausbildungsprämie 2021 ausführlich beschrieben haben. Gefördert wird die Bereitstellung der Ausbildungsplätze sowie die Übernahme von Auszubildenden aus Unternehmen, die Insolvenz angemeldet haben. Zusätzlich werden die Kosten von Ausbildern und Kleinstbetriebe unterstützt.

Ausblick auf die Ausbildung 2021: durchwachsen

Dennoch bleibt 2021 ein schwieriges Jahr für die Ausbildung. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) geht davon aus, dass jeder zehnte ausbildungsberechtigte Betrieb wegen der pandemiebedingten Krise weniger Lehrstellen besetzt. Wie eine Befragung der Betriebe zeigt, wollen sich vor allem viele kleinere Betriebe zurückhalten. Gleiches gilt für die Branchen, die es besonders stark getroffen hat. Dazu gehört das Gastgewerbe, wo 28 Prozent der Betriebe weniger ausbilden wollen.

Interessant ist hier auch eine aktuelle Statistik der Bundesagentur für Arbeit zum Ausbildungsmarkt aus dem Mai 2021. Sowohl die Menge an Lehrstellen als auch die Anzahl der Bewerber sind gegenüber 2020 noch einmal zurückgegangen.  Im Mai waren es mit 447.000 Stellen drei Prozent weniger. Es gab aber auch nur 366.700 Bewerber statt 399.800 im Jahr zuvor – ein Minus von 8,3 Prozent. Sicher ist daher, dass es weniger Ausbildungsverträge zu Lehrstellen geben wird.

Ausbildungsplatz gesucht? Diese Branchen bieten sogar mehr Stellen als früher

Wer aber jetzt auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, sollte dennoch nicht aufgeben. Denn im Mai waren noch 233.900 betriebliche Stellen unbesetzt. Und in bestimmten Branchen haben die Stellenmeldungen sogar zugenommen. Dazu gehören u. a. medizinische Gesundheitsberufe (plus 7,2 Prozent) oder Verkaufsberufe (plus 7 Prozent).Passend weisen vor allem die Branchen Unternehmensführung und -verwaltung, Gesundheitswesen und Großhandel Zuwächse auf. Schaut man sich die Verteilung der Ausbildungsplätze in den einzelnen Bundesländern an, gibt es vor allem in Bremen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen und Thüringen wieder mehr Lehrstellen.

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