Stellen Sie sich vor, Sie kaufen im Supermarkt ein und ein anderer Kunde trägt keine Maske. Was machen Sie? Darauf ansprechen oder hoffen, dass ein Angestellter des Supermarkts etwas unternimmt?

In der Corona-Pandemie kommt es zweifellos darauf an, dass alle sich an die AHA-Regeln halten. Es ist also im Interesse aller, andere auf ein Fehlverhalten anzusprechen, damit möglichst wenige infiziert werden. Andererseits erfordert es immer Mut und man muss damit rechnen, eine unschöne Reaktion zu erhalten.

Ergebnisse der Umfrage: Mehrheit macht negative Erfahrungen

Wie genau nun Bürger mit sogenannten Maskenmuffeln umgehen, hat eine Umfrage der Deutschen Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) untersucht. Im Rahmen der Präventionskampagne „kommitmensch“ wurde das Meinungsforschungsunternehmen Civey beauftragt. Im September 2020 haben sie dazu 5.000 Menschen befragt. Hier die Ergebnisse der Umfrage:

Die Bereitschaft, andere auf eine fehlende oder falsch sitzende Maske hinzuweisen, ist sehr unterschiedlich ausgeprägt:

  • Gut 39 Prozent sprechen Maskenmuffel an (14,1 Prozent sagen „Ja, auf jeden Fall“, 25,3 Prozent sagen „Eher ja“)
  • Mehr als 52 Prozent bleiben passiv („Nein, auf keinen Fall“ sagen 24,1 Prozent und 28,2 Prozent „Eher nein“).
  • Nur 8,3 Prozent der Befragten sind unschlüssig.

Die Zurückhaltung überwiegt also. Die Antworten auf die nächste Frage erklären das: Welche Reaktion erhielten die Befragten, die schon einmal jemanden auf das Nichteinhalten der AHA-Regeln angesprochen haben?

  • Nur elf Prozent gaben an, dass die Reaktion freundlich und dankbar gewesen sei.
  • Eine nüchterne Reaktion erhielten 31,7 Prozent.
  • Knapp 44 Prozent mussten eine unfreundliche Antwort hinnehmen und
  • 28 Prozent erlebten eine unverschämte und beleidigende Reaktion.

Die Angst vor unangenehme Folgen ist also leider nicht unbegründet. Das erklärt aber nur teilweise, warum die Mehrheit andere nicht auf das Einhalten der AHA-Regeln hinweisen würde.

Andere Gründe sind:

  • „Muss jeder selbst wissen“ meinen knapp 20 Prozent der Befragten.
  • „Ich belehre grundsätzlich keine Fremden“ ist die Haltung von gut 27 Prozent und
  • Fast 14 Prozent sagen „Ist mir persönlich kein wichtiges Anliegen“.

Wie sollte man im Betrieb auf jemanden reagieren, der sich nicht an die AHA-Regeln hält?

Zunächst einmal gilt für alle deutschen Beschäftigungsbetriebe die Arbeitsschutzregel zu SARS-CoV-2. Sie als Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass diese Regel durchgängig eingehalten wird. Lesen Sie hierzu auch unsere News zur Corona-Arbeitsschutzregel.

Darüber hinaus empfiehlt die DGUV, zusammen mit den Arbeitnehmern über die Art und Weise zu beraten, wie mit Verstößen umzugehen ist. Kurz: Wer spricht den Kollegen wie darauf an? Das angemessene Verhalten in solchen Fällen gemeinsam zu definieren, kostet zwar im Vorfeld Zeit. Aber dafür weiß Ihre gesamte Belegschaft, wie sie sich im konkreten Fall zu verhalten hat. Das ist gut für den Betriebsfrieden und erspart allen Unsicherheit und Missverständnisse.

Quellen und Link zur Umfrage

Alle Ergebnisse der Umfrage und weitere Hintergrundinformationen können Sie auf der Seite der DGUV nachlesen.

Unser Service für Sie im Informationsportal

Aktuelle und wichtige Informationen zur Corona-Pandemie haben wir auf der Seite „Corona – Infos für Arbeitgeber“ zusammengestellt.