Nach dem Renteneintritt wieder oder weiter arbeiten – das wollen oder müssen immer mehr Menschen. Der Anteil der Rentner mit Job steigt seit Jahren stetig an. Das hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer Studie herausgefunden. Basis der Studie sind Daten aus dem Nationalen Bildungspanel.

Untersucht wurden Personen zwischen 58 und 71 Jahren, die seit höchstens drei Jahren eine Altersrente beziehen. Die Studie betrachtete nur Beschäftigungen, die tatsächlich gegen Entgelt erfolgten. Reine Ehrenämter waren ausgeschlossen. Wie lange der Arbeitnehmer arbeitete, war für die Studie unerheblich.

Fast jeder dritte Rentner arbeitet weiter

27 Prozent aller Rentnerinnen und 28 Prozent aller Rentner gehen einer Beschäftigung nach. Weitere 12 bzw. 13 Prozent aller Befragten arbeiten nicht, würden aber gern einer bezahlten Beschäftigung nachgehen. Die Gründe dafür sind bislang nicht ganz klar, allerdings gibt es einige Hinweise, die sich aus den Daten ablesen lassen:

Gerade Frauen mit einer verhältnismäßig kleinen Rente (bis 1.000 Euro) und Frauen ohne einen Partner suchen auch nach dem Renteneintritt einen Job, finden aber keinen. Sie können nicht vom – vielleicht höheren – Einkommen eines Partners profitieren und müssen ihre Altersvollrente durch eine Erwerbstätigkeit ergänzen. Auch Männer mit einer Rente zwischen 1.000 und 2.500 Euro würden sich gern etwas hinzuverdienen, finden aber keinen passenden Job.

Interessant ist allerdings auch, dass gerade Rentnerinnen und Rentner, deren monatliche Rente 2.500 Euro übersteigt, mehrheitlich weiter arbeiten: 51 Prozent aller Rentnerinnen und 56 aller Rentner mit verhältnismäßig hoher Rente gehen weiterhin einer erwerbstätigen Beschäftigung nach. Die Gründe hierfür sind allerdings bislang unerforscht.

Tendenz für die unmittelbare Zukunft: Eher schwierig

Die Corona-Krise erschwert vielen älteren Menschen die Jobsuche zusätzlich. Denn zum einen gibt es Minijobs vor allem in jenen Bereichen, die zwingend Kontakt mit vielen Menschen mit sich bringen – zum Beispiel an der Supermarktkasse. Doch Rentner zählen schon aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe, leben zusätzlich häufig mit diversen (chronischen) Erkrankungen. Zum anderen wird das Angebot an Minijobs an sich knapper: So sind laut Bundesagentur für Arbeit wegen der Corona-Krise wahrscheinlich schon jetzt eine halbe Million Minijobs weg gefallen.

Quelle: Die Studie stellt das IAB in ihrem Online-Magazin Forum vor.

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Der Gesetzgeber hat für das Corona-gebeutelte Jahr 2020 die Hinzuverdienstgrenzen für Rentner deutlich angehoben – näheres dazu lesen Sie in unserer News zum Thema (Link).

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