Zahl der gemeldeten Unfälle auf Rekordtief

Grundsätzlich geht die Zahl der Arbeits- und Wegeunfälle in der gesetzlichen Unfallversicherung im Durchschnitt seit Jahren zurück. Dazu haben viele Maßnahmen zur Prävention beigetragen, Arbeitsschutz ist ein wichtiges Thema im betrieblichen Alltag. Das erklärt aber nicht das historische Tief des ersten Halbjahrs 2020. Dieser Rekord lässt sich eindeutig auf die Corona-Pandemie zurückführen.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hatte im Oktober die vorläufigen Zahlen der Monate Januar bis Juni 2020 veröffentlicht. Gegenüber 2019 sank die Zahl der Arbeitsunfälle um 15,2 Prozent auf 367.016. Bei den Wegeunfällen war es sogar ein Minus von 20,2 Prozent. Hier kommt der Rückgang von Fahrten von und zur Arbeit sowie die massive Reduktion von Dienstreisen zum Tragen. Bei den tödlichen Unfällen war es noch deutlicher: 171 Tote 2020 statt 251 Toten im ersten Halbjahr 2019 bedeutet einen Rückgang von 31,0 Prozent.

Die Unfallversicherung ist auch für Schulunfälle verantwortlich, und auch dort war der gleiche Trend festzustellen. Rechnet man die Unfälle in der Schule und die auf dem Schulweg zusammen, dann sind 328.424 Unfälle 1. Halbjahr 2020 fast die Hälfte (48,3 Prozent) weniger als im gleichen Zeitraum 2019.

Anzeigen von Berufskrankheiten stark gestiegen

Bei den Berufskrankheiten geht die Entwicklung in die andere Richtung. Die Zahl der Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit stieg um rund 24 Prozent auf 51.789. Davon standen 13.601 Anzeigen im Zusammenhang mit dem Coronavirus ein. Für die Unfallversicherungsträger in öffentlicher Hand bedeutete das sogar ein Plus von 134,2 Prozent; sie sind u. a. für Universitätskliniken sowie kommunale Krankenhäuser und Gesundheitsdienste zuständig.

Zahlen der DGUV im Netz

Die Statistik der Arbeits- und Wegeunfälle sowie Berufskrankheiten ist unter dem Link zu finden. Die Schul- und Schulwegeunfälle finden Sie hier.

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Auch Berufskrankheiten sind ein wichtiges Thema, so in unserer News „Berufskrankheiten: Das ist 2021 neu“.