In der Theorie wissen es alle Unternehmer, dass ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) viele Vorteile hat. Und bei vielen großen Unternehmen ist es längst Standard. Aber gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) tun sich damit mitunter noch schwer.
Was genau ist eigentlich BGM?
Unter BGM versteht man alle Maßnahmen und strukturellen Veränderungen, die der Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter dienen. Dazu gehören beispielsweise Angebote wie Rückenschule, Ernährungsberatung usw. Allerdings nicht als alleinige Einzelmaßnahme, sondern immer in einem Gesamtkonzept. Dazu gehören auch strukturelle, organisatorische Maßnahmen im Unternehmen, beispielsweise die Förderung einer guten Unternehmens- und Führungskultur.
Weitere Bestandteile sind das betriebliche Wiedereingliederungsmanagement und der ganze Bereich des Arbeitsschutzes. Die Frage der optimalen Beleuchtung am Arbeitsplatz gehört also genauso dazu wie ein gesundheitsfördernder Schichtplan.
Warum sollte ich meinen Mitarbeitern ein BGM anbieten?
Ja, BGM kostet Sie als Arbeitgeber erst einmal Geld. Aber zahlreiche wissenschaftliche Studien haben inzwischen nachgewiesen, dass Sie jeden für BGM eingesetzten Euro vielfach zurückbekommen. Denn Sie können mit den entsprechenden Maßnahmen beispielsweise den Krankenstand senken und die Motivation der Beschäftigten fördern.
Außerdem können Sie mit solchen Maßnahmen deutlich machen, dass Sie ein fürsorglicher Arbeitgeber sind, der sich um die Gesundheit seiner Mitarbeiter kümmert und seine Verpflichtungen ernst nimmt. Das hilft zum einen dabei, die vorhandenen Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, zum anderen kann es auch ein Wettbewerbsvorteil bei der Suche nach neuen Fachkräften sein.
Wo kann ich Unterstützung bekommen?
Die Krankenkassen sind bei Fragen die erste Anlaufstelle. Sie bieten vieles an für ein gutes BGM. Interessant ist in jedem Fall zu wissen, wie hoch denn der Krankenstand in Ihrem Unternehmen – im Vergleich zu anderen in der Branche oder insgesamt – ist und welche Erkrankungsarten den Schwerpunkt bilden. Solche Zahlen können Ihnen die Krankenkassen – unter Beachtung des Datenschutzes – liefern.
Steuerlich gibt es ebenfalls Erleichterungen. Bis zu 600 Euro im Jahr können Sie – unter bestimmten Bedingungen – steuerfrei für jeden Ihrer Mitarbeiter einsetzen. Mehr zu den steuerlichen Voraussetzungen finden Sie auf der Webseite des Bundesgesundheitsministeriums.