Lärm kann krankmachen. Und es braucht da nicht den startenden Düsenjet, auch im Arbeitsalltag gibt es viele Lärmquellen und Belästigungen. Nicht umsonst schreibt die Arbeitsstättenverordnung Lärmobergrenzen vor, unterschiedlich je nach Art der Tätigkeit.

Was bewirkt Lärm im Körper?

Bei Lärm schüttet der Körper Stresshormone aus. Ein Relikt aus der Frühzeit des Menschen. Denn damals war Lärm ein Gefahrenzeichen, also war schnelle Reaktion erforderlich, die durch die Ausschüttung der Stresshormone ermöglicht wurde. Diese wurden dann im Zuge einer Flucht oder eines Kampfes schnell wieder abgebaut, das passiert heute aber nicht mehr. Doch die archaische Reaktion des Körpers, die ist uns bis heute geblieben.

Durch die Ausschüttung der Hormone wird der Blutdruck erhöht, der Herzschlag wird schneller. Das führt zu Anspannung und Nervosität. Kann die nicht schnell genug abgebaut werden, drohen ernsthafte Erkrankungen.

Lärm verursacht Fehler

Das kennt wohl jeder: Wer sich konzentrieren muss, braucht Ruhe. Wer unter Lärm arbeiten muss, dem fehlt es an eben dieser Konzentration, was dann zu Unaufmerksamkeit und in der Folge zu Fehlern führen kann. Und die können zum einen teuer werden, zum anderen auch – je nach Art der Tätigkeit – Leben und Gesundheit des Mitarbeiters und anderer Personen gefährden.

Auch im Büro kann es laut sein

Bei einem lauten Geräuschpegel ist natürlich auch im Büro die Konzentrationsfähigkeit eingeschränkt. Hier sind zwar gefährliche Auswirkungen für sich selbst und andere eher selten, aber teure Fehler passieren auch hier.

Der Lärm im Büro entsteht meist genau dort: Laute Gespräche und klingelnde Telefone können gerade in Großraumbüros äußerst störend wirken. Moderne Architektur mit viel Glas und Beton sorgt dafür, dass der Schall reflektiert und unter Umständen sogar verstärkt wird.

Was können Sie als Arbeitgeber tun?

Um die Lautstärke im Büro zu verringern, gibt es bauliche, technische und organisatorische Möglichkeiten. Schallschluckende Trennwände, Begrünung, Teppiche, Wandbehänge und andere Einrichtungen zeigen sofortige Wirkung. Räumliche Trennungen, insbesondere zwischen sehr kommunikativen Tätigkeiten und solchen, die Ruhe und Konzentration erfordern, sollten – wenn immer möglich – präferiert werden. Je nach Aufgabenstellung könnten aktive und Ruhezeiten von allen gleichzeitig genutzt werden, dann ist es mal für alle lauter, dafür aber zu anderen Zeiten für alle ruhig und jeder kann konzentriert arbeiten.

Auch technisch geht einiges. So kann man mit Headset telefonieren, wodurch die Nebengeräusche gedämmt werden, viele sprechen dann automatisch leiser. Die Telefone können stumm geschaltet, eingehende Anrufe auf dem Bildschirm oder mit Lichtzeichen angezeigt werden.

Eine gute Möglichkeit ist zudem die Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, ist dort ein ruhiges Arbeiten oder auch laute Aktivitäten ohne andere zu stören möglich.

Sie wollen mehr wissen?

Ausführliche Informationen zum Thema Akustik im Büro hat die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung in einer Broschüre zusammengestellt. Der Download ist kostenfrei.

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