IPA-Studie zu Einfluss von Maskentragen auf Arbeitsqualität und Arbeitsbelastung

Die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung verpflichtet die Belegschaft zum Tragen einer Schutzmaske, wenn die Umstände des erfordern. Das kann bei vielen Arbeitnehmern Bedenken oder Ablehnung auslösen. Doch wie sehr beeinträchtigt die Maske wirklich das Arbeiten und die Gesundheit der Arbeitnehmer? Das hat das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IPA) in einer Studie untersucht.

Der Studienaufbau

Für ein möglichst realistisches Abbild der typischen Arbeitnehmerschaft in Deutschland wurden je 20 Frauen und Männer ausgewählt. Unter den Teilnehmern gab es Raucher und Nichtraucher, sportliche wie unsportliche Menschen, vollkommen Gesunde und solche mit häufig vorkommenden Vorerkrankungen wie leichtem Bluthochdruck oder Asthma. Die Probanden waren zwischen 19 und 65 Jahren alt, der Body-Mass-Index reichte von 19,9 bis 34,6.

Die Teilnehmer wurden in vier Gruppen unterteilt, um den Einfluss der verschiedenen Maskentypen – FFP2, medizinische Maske (MNS), Mund-Nasen-Bedeckung (MNB), mit dem Nichttragen jeglicher Maske zu vergleichen.

Alle Teilnehmer führten typische Tätigkeiten aus, wie sie in unterschiedlichen Berufen üblich sind: körperliche Tätigkeit (leichte bis schwere Belastung), aber auch ruhige Aufgaben, bei denen es um die Konzentrationsfähigkeit ging.

Gemessen wurden der Atemwiderstand, die Gaszusammensetzung im Blut, die Sauerstoffsättigung und die Fehlerquote bei Rechtschreib- und Rechenaufgaben. Außerdem dokumentierten die Studienleiter das subjektive Empfinden der Teilnehmer beim Tragen der Masken.

Die Ergebnisse

  • Beim Maskentragen kommt es zu einem etwas veränderten Atemmuster. Das gilt insbesondere für die FFP2-Masken.
  • Je nach Maske kann die Atemarbeit, also die Anstrengung des Körpers zum Atmen, erhöht sein.
  • Bei sehr schwerer körperlicher Arbeit mit Maske nimmt die Sauerstoffkonzentration und die Sauerstoffsättigung ab, ganz besonders beim Tragen einer FFP-2-Maske kommt es hier zu Veränderungen.
  • Feuchtigkeit und Wärme sammeln sich unter der Maske – die gemessene Intensität korreliert hier mit der subjektiv empfundenen „feuchten Wärme“.
  • Die Konzentrationsfähigkeit wird durch das Tragen jedweder Maske nicht beeinflusst, auch nicht über einen längeren Zeitraum (mehrere Stunden).

Aha-Effekte für Arbeitgeber

Welche Anregungen können Sie als Arbeitgeber aus dieser Studie ziehen?

  • Überprüfen Sie ggf. nochmal in einer Gefährdungsbeurteilung, ob Ihre bisherigen Maßnahmen zum Schutz Ihrer Arbeitnehmer ausreichen und passen Sie bei Bedarf Ihr Vorgehen an.
  • Stellen Sie bei Bedarf ausreichend Masken (MNS bzw. FFP-2) zur Verfügung, denn komplett durchfeuchtete Maske sind nicht nur unangenehm zu tragen. Sie bieten auch nur noch einen verminderten Schutz vor Viren.

Weitere Informationen

Den vollständigen Bericht des IPA zur Studie lesen Sie im IPA-Journal 3/2021.

Die allgemeine SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung sowie die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel, die die Verordnung konkretisiert, können Sie hier nachlesen. Beachten Sie in jedem Fall die branchenspezifischen Arbeitsschutzverordnungen, die für Ihren Betrieb gelten. Genauere Informationen bietet Ihnen Ihre Berufsgenossenschaft.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) bietet auf ihrer Website viele nützliche Informationen sowie Videos und Poster zum Thema Masken. Tipp: Wenn Ihre Arbeitnehmer FFP-2-Masken tragen müssen, ist besonders das Video „FFP-2-Maske richtig verwenden“ hilfreich.

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