Um diese Frage zu beantworten, hat die Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) 100 wissenschaftliche Studien untersucht, die zwischen 2012 und 2018 erschienen sind. Danach sind Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung für Ihre Arbeitnehmer besonders erfolgreich, wenn sie mehrere gesundheitliche Problemfelder auf einmal abdecken.
Mehr Bewegung und gesunde Ernährung
Ein Beispiel für solche Maßnahmen ist die Kombination von Sportprogrammen und Ernährungsberatung. Die erhöhte Fitness verbunden mit einer Vermeidung von Übergewicht führt zu weniger krankheitsbedingten Fehltagen der Arbeitnehmer. Um Erkrankungen durch Bewegungsmangel vorzubeugen, können aktive Arbeitsplatzstationen wie höhenverstellbare Schreibtische oder Laufbandschreibtische helfen. Die Einführung sollte mit Beratung der Beschäftigten einhergehen, damit Sitzzeiten tatsächlich verkürzt werden.
Betriebliche Gesundheitsförderung mit Apps nur bedingt nützlich
Ein besonders wichtiges Thema ist die Vermeidung von stressbedingten Krankheiten, denn die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen steigen stetig. Inzwischen nutzen viele Arbeitgeber technische Angebote wie etwa spezielle Apps zur Verringerung von Stress. Häufig nutzen aber Arbeitnehmer diese Maßnahmen nicht lange. Wichtiger ist die persönliche Beratung, wobei Sie am besten Fachpersonal bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen einbeziehen sollten.
Prävention von Arbeitsunfällen
Bei Arbeitsunfällen hat sich die Verbindung von Arbeitsschutztrainings mit der Bereitstellung von sicheren Arbeitsmitteln, wie beispielsweise eine gute Schutzkleidung, als hilfreich erwiesen. Dadurch können Arbeitsunfälle nachweislich reduziert werden.
Tipp: Mehr Geld für betriebliche Gesundheitsförderung
Seit 1.Januar 2020 können Sie als Arbeitgeber mehr Geld für Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung steuerfrei gewähren: Waren es bislang 500 Euro, so ist der Betrag seit Jahresanfang auf 600 Euro gestiegen. Voraussetzungen:
- Sie bezahlen die Maßnahmen zusätzlich zum Arbeitslohn und
- die Maßnahmen erfüllen die Vorgaben für Präventionsleistungen nach § 20 und 20a SGB V.
Quelle
Sie können den
iga.Report 40 Wirksamkeit und Nutzen arbeitsweltbezogener Gesundheitsförderung und Prävention (PDF, 3,1 MB) direkt herunterladen.
Allgemeine
Informationen zur Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) finden Sie auf deren Internetseite. In der iga arbeiten die gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung zusammen, also Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Ziel der iga ist es, die Gesundheit im Arbeitsleben zu fördern.