Positive Entwicklungen zu verzeichnen! Das gilt für die Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) über die gemeldeten Arbeits- und Wegeunfälle.
Die Statistik der Unfälle am Arbeitsplatz
Genau 783.426 meldepflichtige Arbeitsunfälle wurden im Jahr 2023 den Berufsgenossenschaften und Unfallkassen in ganz Deutschland gemeldet. Das sind knapp 90.000 weniger als im Jahr 2019. Die dazwischen liegenden Jahre sind wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht als Vergleichswerte geeignet. Nicht so stark sind die Unfälle auf dem Weg zur Arbeit oder zurück nach Hause (Wegeunfälle) gesunken. Hier waren es rund 2.000 Unfälle weniger im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Besonders erfreulich: Die Gesamtzahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang ist 2023 mit 599 Fällen so niedrig wie noch nie.
Die Gesamtzahl der Unfälle ist wichtig und ausschlaggebend. Aber auch das relative Unfallrisiko ist eine relevante Kennzahl, die ebenso aussagekräftig ist. Das beschreibt, wie viele Arbeitsunfälle per 1.000 Vollbeschäftigten gemeldet werden. Auch hier eine Senkung von 20,97 Unfällen je 1.000 Vollbeschäftigten im Jahr 2019 auf 18,09 Fälle im Jahr 2023. Gründe sind neben der rückläufigen Zahl der Unfälle auch die Zunahme der insgesamt geleisteten Arbeitsstunden.
Kleiner Wermutstropfen: Die Verdachtsanzeigen auf Berufskrankheiten sind leicht angestiegen. Ohne Berücksichtigung der Corona Fälle waren es im Jahr 2023 genau 80.626 Anzeigen, im Vergleichsjahr 2019 etwas weniger, nämlich 80.132. Wohlbemerkt, dabei handelt es sich um die Verdachtsanzeigen, nicht um anerkannte Berufskrankheiten.
Die Gründe
Die Gründe für die Verbesserung sind unterschiedlicher Natur. Neben einem gestiegenen Verständnis für die Notwendigkeit von Arbeitsschutzmaßnahmen jeglicher Art spielt sicher auch die Verbreitung der Arbeit im Home-Office eine wichtige Rolle. Denn je weniger Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz erforderlich sind, desto geringer ist das Unfallrisiko dabei. Insoweit ist die Senkung der Wegeunfälle eher gering ausgefallen.
Der Arbeitsschutz
Jeder verhinderte Unfall ist eine gute Sache, für alle Beteiligten, letztlich auch für das Unternehmen. Denn durch Arbeitsunfälle steigen die Kosten für die gesetzliche Unfallversicherung. Arbeitsausfälle müssen entweder durch teure Mehrarbeit anderer Kollegen oder durch Leiharbeitskräfte kompensiert werden, andernfalls führen sie zu Produktionsausfällen.
Von den Mehrkosten abgesehen, die Sie als Arbeitgeber abführen müssten, ist dieser nach dem Arbeitsschutzgesetz auch gesetzlich verpflichtet alles zu tun, um gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Arbeit zu vermeiden. Das gilt auch, aber nicht nur für Unfälle. Auch die Arbeitsbedingungen müssen insgesamt so gestaltet sein, dass gesundheitliche Gefährdungen so weit wie möglich ausgeschlossen sind.
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